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Artikelserie Stress: Motor des Lebens -
Das ganze Leben in jedem einzelnen Moment beruht auf Stressbewältigung: Widerstand und Anpassung
21.12.2022 von Swantje Kallenbach
Ein bisschen wie beim Prinzip Computer, wird Verhalten von einer Stress-Software gesteuert, die teils auf Fremd-, teils auf Selbstprogrammierung beruht.
Die Fremdprogrammierung setzt sofort nach der Geburt ein. Menschen um uns herum teilen uns durch Vorbild, direkte Anweisung (Erziehung) oder Mitteilungen, wie sie ihre Welt sehen mit, wie wir überleben können.
Dieser Vorgang heißt Primäre Sozialisation.
Wir lernen, was unsere Erzieher für gut und böse halten, und wie wir uns benehmen sollen.
Und welches Verhalten von der Gruppe, zu der wir gehören gern gesehen wird.
Und was wir bitte tunlichst vermeiden sollen, um unserem und dem Ruf der Gruppe nicht zu schaden.
Je nach Erziehungsumgebung handelt es sich eher
um Dressur oder
begeistertes Nachmachen dessen,
was Kinder bei anderen sehen.
Bildquelle: Jori Samonen Pixabay
Bildquelle: Sarah Richter Pixabay
Selbstverständlich braucht eine Gesellschaft ethische und soziale Regeln, da sonst ein archaischer Überlebenskampf herrschen würde, bei dem alles auf dem Recht des Stärkeren, Reicheren, Gebildeteren beruhen würde.
Bildquelle: Okan Caliskan Pixabay
Es gibt jedoch im Rahmen der Erziehung Regeln, die für
Drei-, Neun- oder 16-Jährige angemessen sind, nicht aber
für Erwachsene.
Beruht die Stressreaktion eines Menschen auf Regeln der Kindheit, kann zusätzlicher Stress entstehen, da kindlich-hilfloses oder kindlich-aggressives Verhalten unter
Erwachsenen eher nicht toleriert wird.
Die betroffene Person wird dann vielleicht nicht für voll genommen oder gar gemieden, weil der Kontakt mit ihr unangenehm ist, da sie in einer Stresssituation ständig besondere (kindgerechte) Betreuung braucht.
Oder zu brauchen behauptet, wie Narzissten oder andere toxische Personen es einen glauben machen wollen.
Doch das ist ein eigenes Thema.
Sobald Kinder mit anderen Menschen als der eigenen engen Gruppe der Familie in Kontakt kommen, lernen sie wie die anderen sich verhalten bzw. müssen sich an deren Regeln halten, z.B. in Kindergarten und Schule.
Das nennt man Sekundäre Sozialisation.
Bildquelle: Michal Jarmoluk Pixabay
Jeder kleine Mensch erforscht die Welt im Rahmen seiner Möglichkeiten. Dabei werden Erfahrungen gesammelt und
eine persönliche Statistik gebildet.
Diese Sammlung von Ergebnissen nach dem Versuch- und Irrtum-Prinzip gehört zur Datenbank unserer Stressreaktion.
Das Problem dabei ist – am Beispiel Hundebiss -, dass eine einzige Erfahrung mit einem einzigen Hund den Progamm-Code: „Achtung, Schmerz, Hund = Gefahr!“, nach sich ziehen kann.
Damit wird jeder Hund automatisch zur Gefahr erklärt, so dass neue Erlebnisse mit Hunden eventuell nicht möglich sind oder aktiv vermieden werden.
Ebenso kann aus der persönlichen Erfahrung, einmal einen Korb beim Flirten im Alter von 16 bekommen zu haben, eine unzutreffende Datenbasis (hier: Gefühl, abgelehnt zu werden) entstehen, die überdies nur den Wert 1 enthält, also eine einzige Erfahrung.
Viele solche einzelnen, sogenannten anekdotischen Erfahrungen tragen zum Weltbild des Menschen und seiner Stressverarbeitung bei, ohne jemals auf ihre Plausibilität (Glaubwürdigkeit, Wahrscheinlichkeit)
untersucht worden zu sein.
Bildquelle: Wolfgang Eckert Pixabay
Bildquelle: Bianca Van Dijk Pixabay
Deshalb ist es einerseits wichtig, Kindern ein vielfältiges Erlebnisumfeld zu bieten, um genügend eigene Erfahrungen zu machen.
Andererseits aber auch darauf zu achten, dass Kinder nicht zu sehr von weltanschaulichen Meinungen anderer einseitig beeinflusst werden, bevor sie in der Lage sind, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Ein schwieriges Thema.
Bildquelle: Gerd Altmann Pixabay
Persönliche Erfahrung mit vielfältigen Stressfaktoren
(z.B. neue Umgebung, neue Menschen, neue Aufgaben) vergrößert nach und nach die eigene Stresstoleranz
und die Fähigkeit, den eigenen Stress zu managen.
Dazu gehört, die Grenzen der anderen kennen zu lernen und auszutesten.
Und seine eigenen Grenzen zu wahren oder zu verändern.
1974 haben Kahler und Caspers die sogenannten Inneren Antreiber als andauernde elterliche Forderungen beschrieben, die im Erwachsenen ein unerwünschtes Eigenleben führen können:
Beeil dich!
Sei perfekt!
Mach es allen recht!
Sei stark!
Streng dich an!
Diese Antreiber sind nicht grundsätzlich schlecht.
Ein Problem entsteht, wenn sie im Menschen eine unangemessen breite Gültigkeit haben.
Also bei jeder kleinen Anforderung quasi automatisch hochpoppen, wie: „Sei perfekt!“.
Daher muss man sich schon immer wieder einmal fragen, was wann wirklich perfekt sein muss. Und wo man sich vielleicht mit den berühmten 80 Prozent Einsatz sein Leben stark erleichtern kann, meist ohne dass andere überhaupt merken, dass etwas fehlt.
Bildquelle: Gerd Altmann Pixabay
Der Selbst-Check von in Kindheit und Jugend entstandenen inneren Programmen, Glaubenssätzen, Antreibern als Gegenstand der Selbsterforschung kann Erwachsenen lohnende Erkenntnisgewinne bescheren.
Und ein Maß an Freiheit, das ahnen lässt, wie streng und rigide diese inneren Gesetze und Regeln sein können!
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Bildquelle: Alfonso Cerezo Pixabay
Je eher innere Antreiber, Glaubenssätze, Programme bewusst werden, und das, was die auslösen, nämlich unnötigen Stress, desto eher können diese verallgemeinernden „Eltern“-Regeln durch angemessene eigene Programme wie z.B. Erlauber ersetzt werden:
Nimm dir Zeit.
Du bist gut genug.
Mach es dir selbst recht.
Sei offen, erkenne deine eigenen Wünsche.
Tue, was du tust.
Erlauber sind gespiegelte Sätze der Inneren Antreiber, die Formulierungen sind Beispiele:
Sie können selbst bei sich nachschauen, welche Erlaubnis
sich besser anfühlt, als die einschränkende Forderung, z. B. immer perfekt sein zu müssen.
Ein bisschen Übung und Gewohnheit ist natürlich erforderlich. Wir können ja nicht einfach einen Schalter umlegen, wie bei einer Maschine.
Allein zu wissen, dass Antreiber das eigene Leben grundlos stressen, kann Sie unterstützen, sich selbst zu erlauben, anders zu sein, als man es Ihnen einst eingetrichtert hat.
Sind die inneren Antreiber oder weitere Glaubenssätze in vorsprachlicher Zeit (bis ca. 3. Lebensjahr) verankert worden, können sie nicht mit Methoden der Logik, des rationalen Gehirns verändert oder gelöscht werden:
Weil sie über Sprache nicht zu erreichen sind, da das Kind damals noch nicht sprechen konnte. Hier braucht es Methoden, die innere Bilder und Gefühle zulassen.
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Zum Beispiel wäre eine Möglichkeit, Ihr Stressverhalten im Sinne einer Meditation zu spüren und den damit verbundenen Gefühlen auf den Grund zu gehen.
Es gibt einen Grund, ein tiefliegendes Motiv für Ihr Verhalten in bestimmten Stresssituationen, das über Kampf, Flucht oder Tot stellen hinausgeht.
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Es kann sein, dass in Ihrer Meditation eine direkte Erinnerung an ein Erlebnis aus früher Kinderzeit auftaucht und Ihnen klar macht,
dass das Verhalten für ein kleines Kind damals angemessen war, aber nicht mehr für einen erwachsenen Menschen.
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Eine Methode, die Sie allein durchführen können ist, bei einem Gefühl, das Ihnen in der Stresssituation bewusst wird, zu bleiben und tiefer zu gehen:
Das Gefühl hinter dem Gefühl finden. Bis Sie an dem Punkt sind, an dem Sie plötzlich den Zusammenhang verstehen.
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Dies machen Sie in der konkreten Stresssituation nur, wenn es für Sie ungefährlich ist oder danach. Sie können jedes Gefühl, das Sie kennen in sich wachrufen. Gelingt es Ihnen nicht sofort, üben Sie weiter.
Es gibt immer einen Weg, negative innere Vorschriften durch positive Sätze, Erlauber, Affirmationen zu ersetzen.
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Wenn die Stressverarbeitung Ihres Motors des Lebens auf diese Weise ein Upgrade bekommt, kann sich Ihr Leben völlig verändern, weil Sie Ihre Reaktionsmuster an Ihre tatsächliche Umgebung anpassen.
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Dabei wünsche ich Ihnen gutes Gelingen!
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