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Artikelserie Stress: Motor des Lebens -
Das ganze Leben in jedem einzelnen Moment beruht auf Stressbewältigung: Widerstand und Anpassung
17.12.2022 von Swantje Kallenbach
Teil 7 – Stress und das Tier im Menschen
Bildquelle: Bianca Van Dijk Pixabay
Archaisches Stressprogramm im modernen Menschen
Einfach gesagt, spielt Stress immer eine Rolle, wenn Sie etwas von anderen wollen oder diese von Ihnen und dabei auf Widerstand stoßen. Die wollen nicht. Oder Sie wollen nicht.
Bildquelle: Gerd Altmann Pixabay
Das gilt leider zusätzlich für das menschliche Innenleben.
Das heißt, man braucht noch nicht einmal eine andere Person, um sich stressbedingt völlig fertig zu machen. Es reichen das eigene reiche Innenleben und die Regeln, die man gelernt hat.
Denn die sind nun manchmal eben nicht unter einen Hut zu bringen. Wenn Konflikte zwischen dem, was man sollen gelernt hat und dem, was man wirklich will auftauchen. Oder anderes, das einfach unzufrieden macht, das Gefühl gibt, ausgebremst zu sein. Und natürlich geht es dabei um sehr viel mehr als ein paar einfache Beispiele zeigen können.
Bildquelle: Gundula Vogel Pixabay
Wild und archaisch
Stress bestimmt das Leben immer dann, wenn der Organismus (Sie als Ganzes), auf körperlicher oder seelisch-mentaler oder sozialer Ebene „entscheiden“ muss, ob
- er in Person (Sie!) oder
- eines seiner wertvollen Güter (Ihre Werte, Ziele, Errungenschaften) in Gefahr ist.
Blitzschnell.
Bildquelle: Dinosaurier Autospiegel Andrew Martin Pixabay
Um dann reagieren Sie ebenso blitzschnell, um jedwede mögliche Gefahr für Ihr Leib und Leben, und das Ihrer Lieben und Ihr Revier, Ihr Eigentum (oder was Sie dafür halten), abzuwenden.
Hört sich altmodisch, archaisch an, nicht?
Und genauso funktioniert der Mensch seit Anbeginn:
Der Mensch lebt modern, sein Verhalten beruht aber auf alten Programmen, die immer noch wirken und nicht so einfach auf eine rationale, nüchterne Ebene gebracht werden können:
Das Tier im Mensch ist lebendig wie eh und je.
Und deshalb ist die Decke der Zivilisation auch so dünn, wie im Kleinen und in der Weltpolitik zu beobachten ist.
Bildquelle: grafikacesky Pixabay
Für manche Menschen ist die Information, dass wir als Menschen wild und archaisch sind wichtig, um Stress als Motor des Lebens zu spüren. Wild sein ist grundsätzlich erlaubt.
Bildquelle: Gerd Altmann Pixabay
Revierstreitigkeiten
Ein sehr beliebtes Feld, das unterbewusste Raubtier knurren und bellen zu lassen ist das Gefühl, jemand habe das eigene Reich unerlaubt betreten.
Ich spreche nicht von Hausfriedensbruch beim Betreten eines fremden Hauses oder Grundstücks ohne Aufforderung.
Sondern von diesem gefühlten Bereich, den ein Mensch als seinen betrachtet: Der Abstand zu Wartenden am Bahnsteig oder das Verschieben des Einkaufswagens im Supermarkt. Und der Klassiker: Zur-Seite-Räumen des Handtuchs auf der Liege in der Therme.
Bildquelle: PublicDomainPictures Pixabay
Beobachten Sie sich selbst, Was muss jemand tun, damit Sie sich in Ihrem „Revier“ verletzt fühlen?
Und umgekehrt: Wo passiert es Ihnen, dass andere denken, sie dürften ein „Revier“ gegen Sie verteidigen?
Bildquelle: Peggy und Marco Lachmann-Anke Pixabay
Im Bereich „Revier“ können Sie schnell Stressbewusstsein trainieren. Sie listen die fremden und eigenen (falls Ihnen diese überhaupt auffallen) Revierverletzungen auf und stellen fest, ob Sie im Recht sind oder die anderen. Ihre Stresstoleranz ist gefragt, wenn andere im Recht sind. Vielleicht geht es auch darum, einen Kompromiss zu finden. Das ist Stressbewältigung durch Stressmanagement.
Bildquelle: Susanne Jutzeler, Schweiz, Pixabay