Stress-Lexikon
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Flyer Buch Stress-Toleranz-Management

Stresstest und Hintergrundinformationen

 

Stressfragebögen oder Stresstests im Rahmen der betrieblichen oder persönlichen Stressbewältigung können nur dann Anhaltspunkte zum persönlichen oder betrieblichen Stressmanagement geben, wenn sie die Stressfaktoren (Stressoren, Metastressoren, = übergeordnete Stressfaktoren), die in der untersuchten Situation des Einzelmenschen oder Betriebes herrschen, tatsächlich erfassen.

Wenn Sie tatsächlich einen Stresstest, eine Mitarbeiterbefragung durchführen, müssen die Fragen so gestellt sein, dass die Stressbelastung überhaupt ermittelt werden kann.
Also die wirklich wahren Stressfaktoren tatsächlich erkannt und benannt werden können. Eine Binsenweisheit? Habe ich auch mal gedacht.

Gerade psychosoziale Stressfaktoren haben immens zugenommen. Diese weichen Stressoren sind am schwierigsten zu erkennen, sichtbar zu machen, zu greifen. Life-Event-Fragebögen, wie sie früher genutzt wurden, sind nicht mehr aktueller Stand der Stresswissenschaft. Dort wurde versucht, anhand von bestimmten Lebensereignissen Rückschlüsse auf den persönlichen Stresslevel zu ziehen, vielleicht auch eine Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, an Stresskrankheiten zu erkranken. Eckdaten des persönlichen Lebens können selbstverständlich das berufliche Leben (und natürlich auch umgekehrt das private) beeinflussen.

Die psychosoziale Komponente von Stress jedoch, die nicht nur im Kopf des einzelnen, wie oft behauptet wird, stattfindet, sondern ihre Wurzeln in einer Kombination von Umfeld, Verhältnissen, scheinbar unveränderlichen Bedingungen und menschlichem Verhalten hat, braucht ein tieferes Verständnis von Stress und Stressbewältigung, um überhaupt aufgedeckt werden zu können. Das heißt, man muss wissen, wie Stress passiert - wirkt - abläuft, welche Stressfaktoren überhaupt existieren und unter welchen Bedingungen diese Stressfaktoren auftreten, um tatsächlich die richtigen Fragen in einem Stresstest stellen zu können.

Das Buch Stress-Toleranz-Management bietet das nötige Rüstzeug,
die richtigen Situations-adäquaten und (Betriebs-) individuellen
Fragen stellen zu können.

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Bei Stress kommt es auch auf einen passenden Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung an. Weder ist Stress nur schlecht, noch nur gut! Sondern angemessener (anregender) Stress besteht aus einen Sowohl-als-auch! Ein Stresstest erfordert daher auch Fragen nach Ressourcen, Resilienz und Erholungsfaktoren. Also allem, was dem Menschen Kraft gibt und eine Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft erkennen lässt. Das erst gibt den Mut, eine sinnvolle persönliche Stressbewältigungsstrategie zu leben, egal, ob dies nun bewusst geschieht oder nicht. Hinzu kommen noch komplexe Motivationsfaktoren, denn gesunde Menschen allein schaffen noch nicht den erwünschten betrieblichen Erfolg.

Stressbewältigung ist eine notwendig-automatische Überlebensstrategie für jeden Menschen, auch wenn sich das vielleicht sehr dramatisch anhört. Denn es ist dramatisch, wenn Mensch scheinbar plötzlich nicht mehr kann. Vor dem Hintergrund von Burn-out oder Mobbing sieht das jedoch schon anders aus. Gerade für Workaholics, die ihren Stresslevel oft gar nicht wahrnehmen, kann so ein Stresstest, der Anfang in ein Leben sein, in dem die Stressgefahr, die Gefahr von Burn-out mit langer Erholungszeit rechtzeitig gebannt wird: Vorsorgen ist besser als heilen: Im Fall von Burn-out ist das eindeutig belegt!

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Mobbing ist der Sand im Getriebe Ihres Betriebes! Wer sich unter Mobbing immer gleich massive Gewalt vorstellt, dem entgeht die feine Portion Gift in vielen sozialen Situationen, in denen nicht mehr die Unternehmensziele im Vordergrund stehen, sondern Privatziele und Nebenschauplätze. Wegschauen führt dazu, zu denken, diese tägliche Dosis Gift sei “von oben” verordnet. Testen Sie den Umfang Ihres betrieblichen Machtvakuums!

Aber auch ohne Mobbing gibt es viele betriebsspezifische Stressfaktoren, die zu ermitteln sind, will man eine passende Lösung finden. Stress im Betrieb zu identifizieren, ist nicht ganz leicht. Daher muss der Stresstest oder das zur Stressfeststellung angewandte Instrumentarium schon ausgefeilt sein. Es gibt ja nicht nur den permanenten oder temporären Stress während des Arbeitsprozesses.

Stressfaktoren, die mit einer ungewissen Zukunft zu tun haben, können den Erfolg des Unternehmens beeinflussen, aber nicht auf Basis von vorliegenden Firmendaten extrapoliert werden, weil die Zukunft unbekannt ist. Oder sie auf den individuellen Erkenntnissen der gerade aktuellen Krise im regionalen, nationalen oder internationalen Raum beruhen.

Dies führt zu erhöhter Belastung aller Betroffenen. Es handelt sich um die Angst, keine Zukunft zu haben. Oder in der Zukunft schlechter gestellt zu sein. Ein Metastressor.

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Aus meiner Sicht sind genau zwei Faktoren derzeit besonders herausragende Stressfaktoren:

1. Die Knappheit bestimmter Fach- und Nachwuchskräfte bei gleichzeitiger Stressüberlastung etlicher Spezialisten

2. Die noch nicht überwunden geglaubte Fi-Wi-Krise mit ihrem erhöhten Stresspotenzial in Form von Angst vor drohender oder tatsächlicher Entlassung von Beschäftigten oder Insolvenz.

Jede Krise hat irgendwann ein Ende. Wer die Panik und das Szenario des Betriebes im Stresszustand (s. Kapitel 2.12 und 6.1.2 meines Buches) nicht schnellstens in den Griff bekommt, riskiert, dass Mitarbeiterstress zum Kundenstress wird (s. Kapitel 2.6, Qualität), wenn Sicherheitsbedürfnisse frustriert wurden und der Arbeitgeber zum Feind geworden ist. Das ist dann auch die Quelle von Sabotage, zu der übrigens auch Mobbing zählt (s. Kapitel 2.8. und 2.9). Dass Menschen sich nicht mehr einbringen, sich zurückziehen oder auch ein Machtvakuum für egoistische Zwecke nutzen, ist nicht wirklich ein Wunder (s. Kap. 2.7 u. 3.6. / 3.7). Mit der Erreichung von Unternehmenszielen hat all das dann nichts mehr zu tun. Betriebliche Stressbewältigung zum Erreichen einer angemessenen Work-Life-Balance ist daher kein perverses Luxusziel, um von den tatsächlichen Problemen abzulenken. Nein. Work-Life-Balance ist vermutlich eines der wichtigsten Ziele überhaupt, damit nicht über die Hintertür vermehrt Gesundheitskosten den betrieblichen und persönlichen Erfolg verringern. Kommunikationsmängel jeglicher Art und zwischen allen Ebenen (s. Kapitel 2.10, 6.2 und 11.5 - 11.8) wirken sich auch auf Kundenbeziehungen aus. So bedroht der weiche Faktor Kommunikationsstress direkt den betrieblichen Erfolg!

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Stresskosten (Kap. 2.1. u. 2.2.) sind Fakten, die mit einer angemessenen Form von Stresstest ermittelt werden müssen, weil das meist übliche Ziel Gewinnmaximierung nicht erreicht werden kann, wenn gleichzeitig Geld in unterschiedlicher Form mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln der betrieblichen und persönlichen Stresserzeugung (die vermutlich fast alle im Buch Stress-Toleranz-Management beschrieben sind) zum Fenster hinaus geworfen wird.

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Stressdefinition hin oder her, selbstverständlich wirkt Stress im Einzelmenschen, und dort nicht nur in seinem Kopf, sondern auch in seinem Körper. Es gibt ganze Listen von körperlichen Stresssymptomen oder seelisch-geistigen Stressanzeichen. Die Stressursachen aber liegen heutzutage sehr sehr oft auf einer Ebene, die Mensch allein nicht beeinflussen kann: Gemeint ist die Ebene der Verhältnisse, die Heimat des Metastress.

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Ein Stresstest, der es versäumt, die tatsächlich stresserzeugenden Verhältnisse oder Stressbedingungen des Arbeitsplatzes zu identifizieren, ist obsolet. Ja, hier geht es ans Eingemachte. Hier wird der homo oeconomicus zur Farce: Das Buch Stress-Toleranz-Management bietet vermutlich den einzigen Stresstest an, der es ermöglicht, den Stress, der im Betrieb, vom Umfeld, von Vorgesetzten und/oder Kollegen ausgelöst oder verstärkt wird, zu identifizieren. Und: sinnvolle persönliche oder betriebliche Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln. Für alle Beteiligten.

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